Neu für Streitgespräche: „Vulkanstress“

„Wieder Vulkanstress auf deutschen Flughäfen“, hiess es gestern bei der „Abendschau“ im rbb-Fernsehen. Eine schöne Wortschöpfung, die jedoch bedroht ist mit dem Verflüchtigen der letzten Aschepartikel aus der Luft auch unserem Wortschatz zu verschwinden. Muss sie aber gar nicht!

Denken wir nur an Beziehungsgespräche. Kennt man doch, dass ein paar eruptive Bemerkungen oder Sticheleien freigesetzt werden, die sich zu einer Wolke verklumpen und die Atmosphäre belasten. Das vermasselt dann einzelne oder gar gemeinsame (geistige) Höhenflüge, ein Streit bricht los und schon hat man … genau: „Vulkanstress“.

Auch die Deeskalation einer Streitsituation erhält endlich mal neues Vokabular. Kommt ein Wort zum anderen und braut sich daraus ein Nebel aus Ablehnung und Gewaltbereitschaft zusammen, wird ja gerne das abgegriffene „Hey, ganz ruhig bleiben“ genommen. Oder auch das esoterische „Hier ist zu viel negative Energie im Raum“. Wie neu und frisch klingt dagegen: „Nun macht hier mal nicht so’nen Vulkanstress, Leute!“

So, und jetzt überlege ich, wofür sich die gerade wieder aktuelle Wortschöpfung „Koalitionspoker“ noch so eignen könnte – ausser für die Einordnung als belangloses „Vokabularifari“.

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