Seiten statt Bücher

ie Online-Bücher-Plattform PaperC arbeitet seit rund zwei Jahren an der „iTune“-isierung des Verlagswesens: Kunden müssen bei PaperC nicht ein komplettes Fachbuch kaufen sondern können beliebig viele und beliebig kleine Teilmengen erwerben, zum Einheits-Stückpreis von 10 Cent pro Seite.

Diese nahe liegende, und doch – zumindest für das träge deutsche Buchwesen – recht kühne Idee, brachten die drei jungen PaperC-Gründer Felix Hofmann, Lukas Rieder und Martin Fröhlich tatsächlich durch: Ihr mit derzeit über 7.700 Fachbüchern aufwartendes Portal gedeiht und etabliert sich – auch international.
Wie Ihnen dieses „Paradigmen auf den Kopf stellen“ bei den Verlagen gelang und wo sie ihr mehrfach prämiertes PaperC-Konzept in Zukunft positioniert sehen, davon erzählt ein im Spätsommer diesen Jahres entstandener Artikel von mir. Das Porträt über PaperC und seine Köpfe ist ein Beitrag des „Annual Multimedia 2011“. Das seit 1996 erscheinende und damit zum fünfzehnten Mal erscheinende Jahrbuch – zu dem ich seit1996 jährlich einen Artikel beisteuere – ist seit kurzem erhältlich.

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VideoEinspielerHalbPlaybackLiveKonzert

Also, ich weiss nicht recht, was ich davon halten soll. Da spielt, während einer großen Gala-Veranstaltung in einem großen Saal in Berlin eine siebenköpfige Band. Sie groovt sich unauffällig durch den, für solche Abende mittlerweile stereotypischen, gleichwohl angemessenen und angenehmen Soul-Jazz-Pop à la Sade, Crusaders und Alicia Keys. Na schön.
Doch nur vier Musiker spielen wirklich Live, während die anderen drei auf drei riesigen Monitoren agieren: Den Tastenmann, den Stehbassisten und den Schlagzeuger fährt die Technik als Video ab. Jeder ist vor neutralem schwarzen Hintergrund gefilmt, perfekt ausgeleuchtet und ebenso gut klangtechnisch „abgenommen“. Bilder und Sound sind glasklar, und durch die Ausmaße der drei Monitore – etwa 1,50 Meter hoch und 1,00 Meter breit – erscheint die Studio-Rhythmusgruppe quasi in Lebensgröße, irgendwie nah und nahe an „real.“

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Sehr geehrter Herr Bastian Sick,

Sie sind doch der, wo so öffentlich sichtbare Rechtschreibfehler, Sprach- und Schilder-Kuriositäten sammelt, nicht wahr?
Wir verkaufen ihre Bücher echt gut, die gehen in unserem großen Zeitungs- und Buchladen in einem großen Bahnhof in Berlin, die gehen hier praktisch weg wie warme Semmeln.
Aber, jetzt mal ehrlich, ich meine, so viele Beispiele wie Sie in Ihren Büchern zeigen – sind ja schon mehrere Bände – so viel Dämlichkeit kann’s ja gar nicht geben, oder?

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Geräusch-Verlust (1) – Sirrrrrrrrr

Neulich bei der Eröffnung einer Ausstellung im Künstler-Atelier „Kühl“ im Norden Berlins: Als ich mir einen Kaffee hole, höre ich neben mir ein seltsames Geräusch, ein motorisches Sirrrrrrrrr-rack-sirrr-rack-sirrrrrrr. Es klang in etwa so hier.
Sehr seltsames Geräusch, vor allem aber: seltsam vertraut.

Ich blicke zur Seite und neben mir steht eine ältere Dame. Vor ihr auf dem Tisch liegt eine Spiegelreflexkamera, sehr elegantes Modell, etwas für höhere Ansprüche. Und genau aus diesem schwarzen Opto-Boliden kommt das Sirrrrrrrrr-rack-sirrr-rack-sirrrrrrr. Das Gerät ist nämlich gerade dabei – Digital Natives, jetzt aber aufgepasst! – den Film zurückzuspulen. Zurück in so eine kleine, trommelförmige Kassette, damit der abfotografierte Film den Transport zum Entwicklungslabor in einem lichtdichten Gehäuse geschützt verbringt. (Was Entwicklung meint und was da im Labor passiert, das behandeln wir in der nächsten Stunde … ;-)

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Gläserner Staat und transparente Wirtschaft

„Während sich Unternehmen und Staat anstrengen, den „gläsernen Bürger“ und den umfassend überwachten Beschäftigten Wirklichkeit werden zu lassen, braucht eine starke Demokratie das Gegenteil: einen gläsernen Staat und eine transparente Wirtschaft. Davon sind wir weit entfernt.“
„Gläserner Staat und transparente Wirtschaft“ – derart markige ‘Forderungen‘ finden sich in der Abschlusserklärung, die der am vergangenen Wochenende in Berlin durchgeführte „Kongress Öffentlichkeit und Demokratie“ verfasste und jetzt veröffentlichte. Drei Tage lang referierten, diskutierten und debattierten sich rund 130 Referenten und 600 Teilnehmer am Leitthema des Veranstaltungstitels ab, durchaus mit dem Willen zu Pragmatismus. So enthält die Abschlusserklärung sehr konkrete Vorschläge und Forderungen, um „Öffentlichkeit“ demokratischer zu gestalten und hierfür den Medien (wieder) mehr „Handlungsmacht“ und „Auftrags-Verantwortung“ zu ermöglichen:

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Sie Kuddelmuddeldu, Du

Ihr da, ihr Firmen, ihr müsstet euch jetzt schon mal irgendwie entscheiden, wie ihr uns Kunden anredet. Sie oder Du?

IKEA, zum Beispiel, Du kommst in Deiner Werbung immer so lustik swedig rüber, so locker vom Nils 39,00€/Stück, da nimmt man Dir alten Schweden die DUzerei gar nicht übel. Doch in Deinen IKEA Märkten werde ich dann geSIEzt, selbst von der Verwandschaft der IKEA FAMILY. Verstehe ich nicht, Du, da sollten wir aber mal drüber reden, echt jetzt mal.

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